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Warum ich schreibe - mit Beispielen
Auf allen meinen Seiten steht mein schriftstellerisches Arbeiten im Vordergrund. Zweifellos ist schriftstellerisches Tun nach meinem Dafürhalten auch gesellschaftliche und somit ebenfalls politische Aktivität. Meine Darstellung(en) sind als Gesamt zu sehen, auch wenn sie je nach Sichtweise und Anstrengungsbereitschaft nur selektiv wahrgenommen werden sollten. Meine Texte werden durch Auszüge mit Quellenangaben ergänzt oder auch kritisch hinterfragt, sollen durch Bilder und Gedichte sowie mittels anderer schriftstellerischer Ausdrucksformen die Kenntnisnahme meiner eigenen Gedanken und Sichtweisen erhellen helfen, insbesondere soll das Gesamt meiner Darstellung der Entwicklung eigener Gedanken dienen. Kritische Auseinandersetzungen sind mir allemal lieber als gedankenarmer affirmativer Beifall! Aphorismen, Zitate und Beobachtungen von Zeitzeugen (neuerer oder längst vergangener Perioden) sowie anderen umfassend oder auch nur partiell herausragenden Personen haben insofern in meinen Ausführungen “dienende” Funktion – allerdings sind sie jeweils in der von mir gesehenen Wesentlichkeit und Erläuterungsqualität ausgesucht und positioniert. Ich wünsche jedenfalls viel Interesse an und viel Spaß mit meiner Arbeit ...
Einige der Antworten ergeben sich sicherlich aus den Sinnsprüchen dieser Seite. Jedenfalls ist Schreiben immer auch eine Auseinandersetzung mit gelebter Wirklichkeit. Dabei ist es im Ergebnis unerheblich, ob diese Wirklichkeit mehr gefühlt oder stärker objektivierbar ist, ob dieses Sehen von allzu großer Subjektivität getragen ist, ob dieses Fühlen mehr dem Herzen statt dem Verstande folgt. Entscheidend ist, daß vor welchen Hintergründen auch immer diese Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt stattfindet, in entsprechende Formen gegossen sich verdichtet und vor allem zu weiterem Denken, Nachdenken, Überdenken anregt. Keinesfalls sollte der Schreibende sich auch nur eine entfernte Form von Absolutheitsanspruch anmaßen. Und immer sollte man sich um die Darlegung der eigenen (ideologischen) Position bemühen. Diese Festlegung macht es sowohl dem Schreibenden als auch dem Lesenden einfacher, sich mit den Dingen, um Erfassen von Wirklichkeit bemüht, fruchtbringend auseinanderzusetzen. Geschriebenes ist vielfach Ergebnis aus Schauen und Beobachten, damit sicherlich auch präformierten Wahrnehmungsmustern unterworfen, deren Subjektivität grundsätzlich nicht zu leugnen ist. Bei der oder einer möglichen Wahl zwischen dem reinen Schauen und dem intensiver orientierten Beobachten wird sich der Schreibende vorwiegend dem Tiefergehenden zuwenden: "Beobachten, das ist mit Sinn und Verstand schauen, mit dem Gedanken, dass man sich erinnern will. Und schlagartig sieht man besser." (Marie-Sabine Roger, Das Labyrinth der Wörter, München/dtv 2011, S. 190)
Alles. was auf diesen Seiten zu lesen sein wird, dient ausschließlich meinem Einüben von schriftstellerischen Techniken. Natürlich greife ich die Dinge und Personen aus dem konkreten Leben, gleichwohl sind sie vielleicht gerade deshalb überwiegend oder ganz zufällig. Nie und nimmer wird so also eine wie auch immer geartete Wirklichkeit abgebildet. Man findet lediglich, gewiß fast immer sehr unzureichende, Ausschnitte einer solchen vor. Den Versuch rationaler Abhandlungen unternehme ich auf anderen Webseiten und an anderen Stellen; hier möchte ich mich mit den mir passend erscheinenden Stilmitteln so richtig austoben, wenn möglich neue dazulernen oder, wie in allem einschlägigen Arbeiten, in dichterischer Freiheit den Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Die Gegenstände sind also lediglich Impetus zu schriftstellerischer Übung, nicht mehr und nicht weniger.
Unzählige Gründe führen zum Schreiben. Die einfachste Antwort ist: man hat einfach Lust dazu.
Wie Lust überhaupt grundlegende Kraft für unterschiedlichste Strebsamkeiten zu sein scheint ...
Eine mir auch gut gefallende Erklärung für die Triebfeder des Schreibens fand ich bei Jamal Tuschick, Aufbrechende Paare, Seite 122: "Beim Schreiben erreiche ich Zustände der Selbstvergessenheit wie sonst nur im Schlaf."
Gewiß: eine solche "Selbstvergessenheit" sollte jedoch niemals den kritischen, wachen Blick trüben, auch sollte sie, wie der gesunde Schlaf ja letztlich auch, Bestandteil eines aktiv gelebten Lebens bleiben können ...
Schreiben ist sicherlich auch zugleich immer "schwierige Aufgabe"; dies in einem doppelten Sinn. Zum einen ist es als Handwerk schwierig, zum anderen jedoch auch sollte es eine "Aufgabe", ein Aufgeben im wahrsten Sinn des Wortes sein, nämlich sich von der Betroffenheitsituation so oft wie möglich und angemessen zu lösen und in die Beobachter- und Schilderungsrolle überzugleiten. Beispielsweise ein Roman, der überwiegend aus eigener Betroffenheit und deren selbstmitleidhaften Bewältigung besteht oder in dem eine Belehrung die andere jagd, dürfte sehr schnell langweilig und auch letztlich "inhaltsleer" sein, vor allem aber seicht. In ihrem äußerst lesenswerten Buch "Die Tapetentür" (dtv, München, 12. Auflage 2013, Original:1957 Paul Zsolnay Verlag) bringt Marlen Haushofer das Arbeiten eines Romanschriftstellers meines Erachtens auf den Punkt: "Ein Romanautor sollte nichts anderes sein als ein Zuschauer, der den Menschen und Vorgängen in seinem Buch Zeit läßt, sich behutsam zu entwickeln." (S. 93) Es ist sicherlich nicht einfach, diese Vorgabe durchgehend zu beherzigen, sie dann auch entsprechend umzusetzen, aber die Arbeit an einem Roman und auch an anderen schriftstellerischen Aufgaben sollte wenigstens überwiegend dieses Bemühen als gelungen aufzeigen. Also ist Schreiben auch ein Akt der Selbstdisziplinierung und der Selbstdisziplin.
In Norbert Scheuers hervorragendem Roman "Die Sprache der Vögel" (C.H. Beck, München, 2. Auflage 2015) kann man im Kapitel "Danksagung" über eine Begegnung lesen: "(...) ich bin ihm seither nie wieder begegnet, was blieb, ist seine Geschichte. Vielleicht ist eine Geschichte das Einzige, was wirklich von uns bleibt. Ich bin dem Schildkrötenmann für seine Erzählungen dankbar. Aber eine Erzählung ist das eine, das andere ist die Wirklichkeit, die diese beeinflusst und in ihr wirkt." (S. 231) Ein Gedankengang, den ich zumindest sehr gut teilen kann. So wird hinter den allermeisten schriftstellerischen Arbeiten, jedenfalls insoweit sie Belletristik und Poetik betreffen, eine oder gar mehrere Geschichten stehen, die im Geschriebenen dann fortwirken, allerdings dort dann ihr (neues) Eigenleben führen. Ich möchte dafür ein kleines Beispiel zeigen, hinter dem eine Geschichte steht, zwar eine sehr kurze, eine sehr unspektakuläre, aber immerhin hat diese dann zu einem meiner frühen Gedichte geführt: Andromeda. Der Hintergrund scheint banal. Von einer kleinen Gruppe mir ehemals in einem Teilbereich deren Leben Anvertrauter wurde ich eingeladen. Und zwar zu einem Ort, mit dem ich üblicherweise überhaupt nichts anzufangen weiß und ihn demzufolge konsequent zu meiden versuche: ein Bierzelt. Ich mag nämlich keine Saufereien und auch keine aufgesetzte Fröhlichkeiten. Und nach meinem Empfinden sind Bierzeltveranstaltungen nicht dazu angetan, mir auch nur irgendeine Freude zu bereiten, geschweige denn, da noch einen Hauch von Teilhabe zu verspüren. Das Bierzelt paßt nicht zu mir und ich passe nicht zum Bierzelt. Das sei kein Vorwurf, sondern lediglich ein Hinweis darauf, daß jeder Mensch gefälligst autonom festzulegen hat, was ihm gefällt, wo er sich wohlfühlt, ja, wo er sich zumindest ein wenig "heimisch" und geborgen fühlen kann. Und ein Bierzelt mit all seinem Lärm und all der wohl dazu korrespondierenden Oberflächlichkeit gibt mir nichts, jedenfalls nichts Gutes. Aber -- in diesem Ausnahmefall (es war beileibe in meinem langen Leben nicht der einzige) -- haderte ich mit meiner Prinzipientreue, vor allem weil jene, die mich eingeladen hatten, mir in meiner Arbeit sehr viel Freude bereitet hatten, mich stets auch forderten, mir Anerkennung zollten, schlicht: mich zu mögen schienen. Da es sich jedoch um ehemalige Untergebene handelte, nahm ich zu dieser Veranstaltung in jenem Dorf eine alte Bekannte mit, mit der ich damals viele Veranstaltungen zusammen besuchte und genoß, vor allem Rockkonzerte. Und es wurde schön, eigentlich zunehmend schöner. Von der üblichen Bierzeltatmosphäre nahm ich irgendwann kaum noch etwas war, zumindest störte sie mich nicht mehr und ich konnte das gemeinsame Zusammensein mit der kleinen Gruppe so richtig genießen. Schöne Gespräche, erbauliche Flachsereien, angenehme Wertschätzung allerseits. Der Forderung von ihnen, auch Bier zu trinken kam ich allerdings nicht nach (obwohl ich es unter jenen Umständen sicherlich gerne getan und auch genossen hätte), da ich nach Ende jener Begegnungen noch mit dem Auto heim fahren mußte.
Sehr treffend hat derartiges Empfinden meines Erachtens Martin Walser einmal mehr ausgedrückt: "Weil wir die Fähigkeit haben, etwas schön zu finden, deshalb sind wir nicht verloren." Freilich setzt das voraus, daß man selbst sich die Möglichkeit eröffnet, derartige Fähigkeit zu entwickeln und zu pflegen, sie zuzulassen. In diesem Zusammenhang hat er die Arbeit an Romanen in inhaltlicher Hinsicht verdeutlicht: "Das Leben muß man in einen Roman verwandeln, sonst hält man es nicht aus." Wer in diese Tiefe des Lebens sich einläßt, wird diese Haltung gut nachempfinden können, wer jedoch an der Oberflächlichkeit bleibt und sich von seichter Zerstreuung vom Wesentlichen ablenken wird, findet kaum Zugang zu solchen Überlegungen. Interessant sicherlich auch wenn Martin Walser in einer TV-Biographie des SWR auf die Frage, ob er etwas erfunden habe, um Romane zu schreiben, antwortet: "Ich habe noch nie etwas erfunden." Und nach einer kleinen Pause ergänzt: "Das behaupte ich jetzt mal." Und ist es denn nicht so, daß das Leben jede noch so blühende schriftstellerische (und andere) Phantasie binnen kurzer Zeit weitaus übertrifft, im Guten wie im Schlechten? So mancher wird sich da auch an Friedrich Dürrenmatts Aussage erinnern, der einmal gesagt hat, er schreibe deshalb Komödien, weil "uns (...) nur noch die Komödie (beikommt)" und begründet dies folgenermaßen: "Wer so aus dem letzten Loch pfeift wie wir alle, kann nur noch Komödien verstehen." (vgl. Dürrenmatt, Theater, Schriften und Reden, S. 62) Dabei relativiert er die mögliche Schlußfolgerung, wonach die Komödie letztlich der "Ausdruck der Verzweiflung" sei, als "nicht zwingend" und betont für seine Person, er bemühe sich eine Form der Komödie zu finden, mit deren Hilfe unsere Welt gestaltet werden kann und der Zustand der Welt verbietet einen sozusagen harmlosen komödienhaften Zugang zu und Umgang mit ihr: "(...) man kann in der heutigen Welt auch in bewußter Form nicht mehr naiv sein. Die reine Welt des harmlos Komödiantischen ist vorbei." (ebd., S.62ff.) Gewiß, er vertritt die Auffassung, daß man angesichts des vielen Sinnlosen, des Hoffnungslosen in dieser Welt verzweifeln kann, jedoch er meint, jene Verzweiflung ist nicht eine Folge dieser Welt, sondern eine Antwort, die man auf diese Weise gibt. Als mögliche andere Antwort auf diese Unzulänglichkeiten sieht er -- für ihn offensichtlich nicht wünschenswert und auch nicht gangbar -- das Nichtverzweifeln, so z.B. den Entschluß, die Welt zu bestehen. (ebd., S.62ff)
Nun hat Dürrenmatt neben dieser, eben seiner Definition und Zielsetzung von Komödien (und die stehen ja im Zentrum seines schriftstellerischen Wirkens) noch andere Aussagen zu seiner Tätigkeit als Schriftsteller getan, die es nicht immer einfach machen, eine irgendwie objektivierbare Stimmigkeit auszumachen. Eine solche Forderung an einen Schriftsteller hielte ich auch für unangemessen, nicht zuletzt deshalb, weil es gerade die schriftstellerische Freiheit zu bändigen versuchte. Vielleicht mag manchem Dürrenmatts Aussage, wonach die Hälfe dessen, was man schreibt, schädlich und die andere Hälfte unnütz sei, als widersinnig oder bestenfalls als eine Art von Koketterie vorkommen, aber mit einer solchen Bewertung bleibt man sicherlich an der Oberfläche der Betrachtungsweise. Die notwendigerweise zu stellende Frage muß hier nach meinem Dafürhalten lauten: "schädlich" -- für wen, für was? Und damit bohren wir mitten hinein in einen Möglichkeitssektor dessen, was Aufgabe von Schriftstellerei sein kann, sicherlich auch (natürlich nicht für alle Schriftsteller): sein muß. So sind Dürrenmatts Komödien auf jeden Fall auch Spiegel, Wahrnehmung, Erkennen, Bekenntnis -- Seismograph für das, was bereits für das Leben, für die Gesellschaft gefährlich ist oder es zu werden droht. Oder um es noch einmal auf einfach Art zu verdeutlichen: sie sind alles andere als lustig, schon gar nicht im Sinne von seichter Unterhaltung und tumben Ablenkungsmanövern von dem, was wirklich ist, was tatsächlich Macht ausübt. Also: fernab von "panem et circenses" - Attentüden und Bemühungen! Auch die von ihm dort als "unnütz" angesprochene bzw. berwertete Hälfte dürfte nicht dem "Unnützen" aus dem Alltagsverständnis entsprechen, sondern eher einem reflektorischen Impetus zuzuordnen sein. Gesellschaftliche Phänomina in ihrer Genese und in ihrer Widersprüchlichkeit als auch in einem als ausbeuterisch (sowohl materiell als auch seelisch zu sehen!) zu verstehenden Bezug darzustellen, aufzuzeigen, war ihm sicherlich schriftstellerisches Verständnis. So gesehen hat (nicht nur) die Komödie in letzter Konsequenz ihren Sinn im Erzeugen von kognitiver Dissonanz, damit auf diese Art das Denken, das Nachdenken, das Überdenken, die Kraft sich gegen Impertinenzen sofern auch nur irgendwie möglich zu wehren, angestachelt werden. Und das ist eine Aufgabe, eine Möglichkeit von verantwortungsvollem schriftstellerischen Tun, womit ich natürlich mir schon darüber klar bin, daß -- wie die inflationär zunehmende Zahl von Veröffentlichungen ja deutlich belegt! -- nicht jeder Schriftsteller diese Aufgabe für sich reklamiert und dann auch zu leisten imstande ist. "Die Häfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz." stellt sich so vielmehr als eine selbstgewählte Herausforderung dar, wird Grundlage zu einem Anspruch für Qualität und somit auch für gesellschaftliches Engagement.
Ich widme auf dieser Seite Friedrich Dürrentmatt nicht allein deshalb so viel Platz, weil mir seine Arbeit stets viel gegeben hat und gibt, sondern auch, weil ich ihn für absolut integer und (stets schonungslos) ehrlich gegenüber anderen und sich selbst halte, sondern weil er sehr viel von dem repräsentiert, was einen Sinn des Schreibens ausmachen kann. (Natürlich sieht ein Wald-und-Wiesen-Schriftsteller oder ein Populismus-Akrobat im Schreiben andere -- sicherlich auch zu tolerierende -- Sinnhaftigkeit ...) Aber bei Dürrenmatt wurde / wird immer wieder deutlich, wie jemand um seine Position ringt, sich nicht unbedingt als den Nabel der Welt begreift und vielleicht gerade deshalb über das Durchschnittliche weit hinausragt. Und er verfällt nicht in den Fehler, alles Tun als extrem tugendhaft zu überhöhen oder sich in nebulösem Gutmenschtum zu verkleiden. Aufschlußreich ist da ein Interview, das er dem Playboy gegeben hat (20. Dezember 1980). Da scheut er sich auch keineswegs, über das Geldmotiv beim Schreiben zu reden, auch über die Brüchigkeit von Hoffnung: "Ich hoffe gar nichts. Ich weiß doch nicht, ob unsere Kultur überhaupt weitergeht. Der Gedanke, über den eigenen Tod hinauszuschreiben, ist für mich genauso abstrus wie der Gedanke an das Nichts. Das Nichts ist einfach eine denkerische Fehlleistung wie auch die Ewigkeit, weil das abstrakte Begriffe sind, die aus dem Mathematischen kommen. Ich schreibe nicht für die Ewigkeit, sondern um Geld zu verdienen. Das meiste, was ich geschrieben habe, war Brotarbeit. Ich habe ja in allen Sparten geschrieben, Hörspiele, Kabarett, Kriminalromane, was Sie wollen." Als er dann gefragt wurde, ob er denn heute "nicht reich genug (sei), um das Schreiben aufgeben zu können", bejahte er dies und sagte auf die folgende Frage, weshalb er denn dann weiter schreibe: "Hören Sie, das ist natürlich eine naive Frage. Es macht ja auch Spaß zu schreiben." Der Broterwerb (s.o.) war also längst nicht der einzige, sicherlich nicht einmal der entscheidende Antrieb auf seinem Weg zum Schriftsteller.
Und wer heute Schriftsteller werden möchte, weil er oder sie glaubt, damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, dürfte in aller Regel die Marktmechanismen nicht verstanden haben und ein verzerrtes Wirlichkeitsverständnis pflegen. Nein, ich denke: Schreiben muß als ein inneres Bedürfnis gesehen werden, aus sich heraus etwas schaffen zu wollen, seine eigenen Perspektiven in emotionaler und intellektueller Hinsicht zu entwickeln versuchen, einen inneren Drang und gleichzeitig "innere" Freude entfalten zu können. Der Buchmarkt ist ein Geschäft, ein hartes unbestritten, und es dürfte für eigene Ambitionen ohne Glück und Zufall dort nur in den seltensten Fällen etwas zu holen sein (man sollte füglich nicht die Regenbogenpressen-Prominenz und Politakteure als Maßstab für objektive Attraktivität bei der Umsetzung von Buchprojekten sehen! Hier gibt es eben viel zu viele Beíspiele dafür, die ich einmal etwa mit "Shit sells" beschreiben möchte.), was sicherlich nicht bedeutet, bereits im Vorfeld die Segel zu streichen. Aber nochmals: leicht es ist nicht, vielleicht meistens sogar unmöglich. Nur auch hier gilt trotz aller Unwägbarkeiten und Marktsortierungen: Wer nichts unternimmt, hat bereits im Vorfeld verloren ...
Auch im vorgenannten Sinn hat Dürrenmatt immer wieder zumindest indirekte Antworten geliefert, Antworten die helfen könnten, das eigene Selbst nicht durch Fremdattribuierungen (damit auch durch Allokationsergebnisse!) gefährden zu lassen. (Ja, auch dagegen kann man sich wehren, aber dazu bedarf es dann einer gewissen Souveränität, einer zumindest relativ stabilen Identität!) Es mag einfach anmuten, vielleicht sogar arrogant, wenn er beispielsweise über das Urteil anderer es sich leicht zu machen scheint: "Darin, dass viele der heutigen Zuschauer in meinen Stücken nichts als Nihilismus sehen, spiegelt sich nur ihr eigener Nihilismus wieder. Sie haben keine andere Deutungsmöglichkeit." Ich finde es ist gerade heutzutage mehr als notwendig, diese Kraft aufzubringen, Fremdattribuierungen nicht allzu wichtig zu nehmen. Natürlich bedeutet das nicht, sich einem Diskurs (so denn die anderen einen solchen überhaupt beherrschen und dann auch pflegen!) zu entziehen, ganz im Gegenteil.
Aber zu kurz greifenden Etikettierungen sollte man sich schon souverän entziehen können, sich also um eine derartige notwendige Distanz bemühen ... Ein bayerischer Politker hat das einmal auf seine für ihn typische Art sehr salopp formuliert. "Everybody's darling is everybody's Depp." (Franz Josef Strauß). Wem das im schriftstellerischen Kontext zu banal klingen mag, der findet sich vielleicht eher mit dem "in alle Seelen einzuschlüpfen gierig, blieb deine eigene unbebaut und öd" (Stefan George) verstanden. Aber es sollte auch beim schriftstellerischen Handeln -- wie privat oder wie öffentlich es auch immer sein mag, d.h. wie für sich selbst fruchtbringend oder eben doch im Buchmarkt erfolgreich -- ein jeder Mensch sich vor Augen halten (gerade wegen der eigenen seelischen Gesundheit, zu der gegebenenfalls auch -- wen erforderlich -- bisweilen der Verzicht gehört ...), daß stets der Hund mit dem Schwanz wedelt und es nicht umgekehrt sein sollte. (Ein Bild das F.J. Strauß übrigens auch immer wieder verwendet hat.) Und in nicht gerade seltenen Fällen sind -- hier natürlich nur bildlich zu verstehen! -- Kritiker, Zurückweiser, Marktmächtige eben nur: der Schwanz und nicht der Hund ...
In diesem Sinne hat sich Dürrenmatt in einer Betrachtung (Vom Sinn der Dichtung in unserer Zeit) recht deutlich festgelegt; er meinte, er liebe es nicht, vom Sinn der Dichtung zu reden, er schreibe einfach, weil er den Trieb dazu habe und weil er es liebe, Geschichten zu erzählen, "ohne mich bemüßigt zu fühlen, bei der Auflösung der Welträtsel dabei zu sein." Das ist keineswegs ein Widerspruch zu anderen seiner Äußerungen, sondern vielmehr eine Antipathie. fertige Lösungen anbieten zu wollen und dann auf diese Art den Rezipienten das eigene Denken abzunehmen. Dürrenmatt sieht die Positon des Autoren weder als "Zyniker noch (als) Moralist". Demzufolge sollten "weder seine Person (...) noch sein(en) Glaube(n), weder seine Überzeugungen noch seine Zweifel" zur Diskussion gestellt werden. Daß dies alles selbstverständlich zumindest "unbewußt mitspielt" verkennt er keineswegs und sieht das schriftstellerische Schaffen als "Versuche und Experimente in einem schwierigen Metier", und das zähle ... So hat er auch einmal gesagt, er kümmere sich nicht darum, ob er ein guter Schriftsteller sei, er sei Autor geworden "um den Leuten lästig zu fallen" und er hoffe, "daß man von mir sagen wird, ich sei ein unbequemer Schriftsteller geworden". Und das ist ihm sicherlich gelungen!
Als ein kleines Beispiel am Rande hierfür (freilich aus diesem allein würde ich niemals generalisierende Schlüsse ziehen, aber dafür gibt es bekanntlich genügend weitere Belege!) möchte ich von einen früheren Aufenthalt in den Schweizer Bergen (Haute Nendaz) berichten. Ich saß mit der Familie einer gesellschaflich sehr hoch gestellten Persönlichkeit abends am Kaminfeuer. Irgendwann kam auch die Sprache auf Literatur. Da bekannte ich, daß ich Dürrenmatt und Frisch für hervorragende Schriftsteller halte und ihr Wirken sehr schätze. Die Gattin des Prominenten meinte dann (zwar freundlich aber) empört: "Was, die finden Sie gut! Diese Schmierfinken. Diese Nestbeschmutzer. Fürchterliche Zeitgenossen!" Ihr Ehemann stimmte sofort zu, wie auch die jüngere Tochter. Die andere, etwas ältere Tochter jedoch stimmte mir zu, allerdings war sie nur urlaubsweise zuhause, denn vor einigen Jahren hatte sie die Schweiz verlassen und war nach Kanada ausgewandert. Die galt in der Familie als "schwarzes Schaf". Allerdings muß ich anerkennend ergänzen: die Diskussion verlief bei aller inhaltlichen Gegensätzlichkeit sehr diskursiv (was man ja heutzutage nur meher selten erleben kann, vor allem nicht in der Politöffentlichkeit und in den Medien!), offen und tolerant -- sehr fruchtbringend sicherlich, auch wenn die Positionen inaltlich dann jeweils relativ unverändert blieben. Aber nicht ohne Erkenntnisgewinn auf beiden Seiten. Deutlich wurde sehr wohl, daß Dürrenmatt (und natürlich auch Max Frisch) jenen Personen etwa zu kritisch waren, zu viel Spiegel vorgehalten hatten, allzu viel Sand im Getriebe bedeuteten.
Diesen kleinen Ausflug, der mich bei Überlegungen zu eigenem Schreiben zu Dürrenmatt geführt hat, abschließend, möchte ich noch Dürrenmatts Abgrenzung von Tragödie und Komödie (wie er sie verstehen möchte) festhalten: "Die Tragödie, als die gestrengste Kunstgattung, setzt eine gestaltete Welt voraus. Die Komödie – sofern sie nicht Gesellschaftskomödie ist wie bei Molière – eine ungestaltete, im Werden, im Umsturz begriffene, eine Welt, die am Zusammenpacken ist wie die unsrige." Und genau mit diesem "Zusammenpacken" -- im Großen wie im Kleinen -- möchte ich mich mit meinem eigenen schriftstellerischen Wirken befassen .... Und dies nach Möglichkeit stets: ohne "Selbstvergessenheit" (siehe ganz oben ...).
Es scheinen mir noch einige Anmerkungen zur Poesie geboten. (Wird bis Juli 2021 ausgeführt)
Ich greife sie nochmals auf -- die Überlegung, weshalb ich überhaupt schreibe. In seinem Buch "Die Städter" läßt Adrian Naef, ein Schweizer Schriftsteller, seinen Protagonisten, der seine vielen Erfahrungen und Gefühlsregungen schon in sehr jungen Jahren in "Notizheften" umfassend aufschrieb, sagen: "Und mit jeder Stadt, die ich mir in den nächsten Jahren zu bereisen leisten konnte, wuchsen die Notizhefte an, bis die Einträge weniger wurden und der Koffer mit den Heften allmählich verstaubte. Es waren -- keineswegs regelmäßige -- tagebuchartige Notizen, angefangen mit meiner Pendlerzeit als Sekundar- und Handelsschüler bis zur Geburt meiner Tochter, als ich siebenundzwanzig war und mein erstes Buch in einem veritablen Verlag erschien. Einige wenige Texte, meist Entwürfe für Zeitungsartikel und Anläufe zu Manuskripten, folgten noch nach. Im Ganzen aber war es so, als verflüchtigte sich das Notieren mit dem Ernst des Lebens, der allmählich seine Zwänge geltend machte, als verflüchtigte sich die Schreiblust mit dem Andrang der tatsächlichen Erfahrung." (weissbooks.w, Frankfurt am Main 2011, S. 22 f.)
Bei mir verlief es eher umgekehrt. Zwar habe ich schon in sehr frühen Jahren angefangen, meine Eindrücke in einer Art Erlebnis- und Erlebensaufzeichnungen festzuhalten. Einem regelmäßig geführten Tagebuch kam dies nicht gleich, es waren eher kleine Aufsätze, in denen ich von mir erlebte Zusammenhänge schilderte. Das war etwa mit dem Eintritt in die Internatsschule. Von da an behielt ich diese Praxis bei. Anders als bei Naefs Ich-Erzähler, nahm bei mir diese Aktivität mit zunehmenden Alter immer größeren Platz in meiner Zeitgestaltung ein. Ich teile übrigens auch nicht die landläufige Ansicht, was unter "Ernst des Lebens" zu verstehen ist -- meistens eben der Beginn der Erwachsenenphase (was das dann auch immer bedeuten mag; Stichworte u.a. der Vorwurf "Du wirst niemals erwachsen!" --, denn ich vertrete die Ansicht daß jegliche Entwicklungsstufe immer schon mit dem "Ernst des Lebens" konfrontiert wird. Dies reicht vom Lernen über Gestalten bis zum Aushalten, womit wir es tun bekommen. Schreiben ist hier ein Mittel, sich auszudrücken, seine Sicht und Empfindungen in Worte zu fassen, aber auch weiterhin eine Welt der Hoffnungen und Träume angemessen zu pflegen. Dem "Ernst des Lebens" zu entsprechen, ist eine Aufgabe, der man sich zu keiner Zeit, der jeweiligen Entwicklungsstufe angemessen, entziehen kann. Dieser "Ernst des Lebens" ist vielmehr ständiger Begleiter, solange man lebt. Und ich finde, fühle, weiß für mich: Schreiben ist eine sehr gute Möglichkeit, dieser Tatsache kreativ, phantasievoll, aber auch mit Blick auf seelische Gesundheit, umzugehen. Vor allem zwingt Schreiben zum Reflektieren des Daseins, zum geistvollen Umgang mit der Sinnsuche. Einen Rat möchte ich -- freilich sehr subjektiv und entsprechend abhängig von der eigenen materiellen Situation -- hinsichtlich Schreiben geben: Schreiben erfordert Freiheit des Denkens, Schreiben verlangt nach zumindest gewisser Unabhängigkeit. Insofern sollte beim Schreiben ein merkantiles Interesse auf gar keinen Fall dominierend und handlungsleitend sein respektive werden. Schreiben muß Vergnügen sein und bleiben. Schreiben bedeutet gewiß auch: Ausleben von Phantasien. Eine gewisse Hemmungslosigkeiten im Denken und Ausgestalten von Inhalten. Beim Schreiben sollte freilich aber auch möglichst kein narzißtischer Drang die Oberhand gewinnen ...
Eine sehr interessante Darstellung über Motivation(en) zum dichterischen Wirken, also auch für Grenzziehung zum Tun und Unterlassen, fand ich einmal in einem Roman von Joseph von Westphalen, der seinem Protagonisten Viktor, einem Schriftsteller, folgende Gedanken darüber ausführen läßt: "Es war sehr einfach, mit Herzensleid und Trauer und düsterer Vergangenheit und ein bißchen Krankheit und Tod einem Buch Gewicht und Moral und läuternden Charakter zu verleihen. Das liebten die bildungsbürgerlichen Leser. Nichts war für einen Autor leichter als seine mehr oder weniger schuldigen Figuren unachtsam über die Straße gehen zu lassen, ihnen Krebs oder Aids oder einen Herzinfarkt anzuhängen oder wenigstens ein väterliches Ungetüm, das bei der SS gewesen war und bei den Nachgeborenen für viel dumpfe Verzweiflung sorgte. Schon gewinnt das Buch an Tiefe und Gewicht. Viktor spürte beim Schreiben oft genug die Lockungen dieser einfachen Lösung, und er hatte sich vorgenommen, zu widerstehen. Keine Nazigeschichten, keine Krankheiten,kein Tod. Kein Berlin, kein Deutschland und kein Zusammenwachsen von Ost und West. Das waren alles nichts als Hausaufgaben, deren Erledigung von anständigen Schriftstellern erwartet wurde. Es mußte auch anders gehen. Aber Hausaufgaben, fand Viktor, waren etwas für Politiker. Die übrigens veränderten sich. Früher waren sie mehr durch ihre hinterfotzige, gemeine, verlogend Art aufgefallen, jetzt waren die meisten von ihnen wohlmeinend, aber dumm, und die Dummheit nahm von Woche z u Woche zu und hatte ein Ausmaß angenommen, daß Viktor es ablehnte, sich essayistisch mit diesen Gestalten und ihrem Gesabber auseinanderzusetzen. Es war gegen die literarische Menschenwürde, diese Spezies zu beschreiben.(...) Dank Goethe und Clavigo und dank hundertsechzigtausend digitalisierter Seiten guter und schlechter deutscher Dichtung wußte Viktor nun wieder besser über sich selbst Bescheid, und der notierte als Quintessenz ein paar Sätze, deren Inhalt er bei irgendeinem Interview würde verwenden können, daß nämlich Tod und Verderben in der Kunst etwas für Streber sei, denen nichts Besseres einfalle als eben dieses Ende. Eine Sache als Tragödie zu beschreiben, sei ein Zeichen von Beschränktheit. Eine plausible angenehme Lösung zu finden, erfordere mehr Phantasie, das könne man von der Literatur erwarten. Mit Wirklichkeitsflucht habe das nichts zu tun. Wer untragische Literatur produziere, müssen allerdings wissen, daß er mit gewichtiger Anerkennung nicht rechnen könne. Er, Viktor, sehe den Sinn seines Schreibens nicht im Aufarbeiten irgendwelcher vergangener Schulden. Damit sollten sich die hochbegabten Einserschüler befassen. Er konsumiere dergleichen pflichtschuldigst, er produziere es nicht. (...) Ihm käme es mit seinen Büchern allein auf zwei Dinge an: erstens, damit Geld zu verdienen, und zweitens, Planspiele zu entwickeln, um sich im Labyrinth der Liebesgefühle besser zurechtzufinden. Es geht ihm in seinen Romanen und Erzählungen darum, Schleichwege aufzuzeigen, mit denen man die bürgerlichen Konfliktherde umgehen könne. Und drittens, vielleicht sei es sein literarischer Ehrgeiz, seine heiteren, untragischen, ja tragikfeindlichen Lösungen als so verlockend darzustellen, daß vernünftigen Leser auch in Wirklichkeit ein solch vergnügtes, raffiniertes und strafloses Umgehen mit Konflikten plausible erscheinen müsse. (...) [Und sein literarisches Tun vor allem] bedeute, daß er seit Jahren literarisch nichts anderes tue, als seine Liebesangelegenheiten öffentlich zu ordnen und zu tarnen und damit Geld zu verdienen."(Joseph von Westphalen, Der Liebessalat, München 2002, S. 232 ff.)
Man könnte die Gedanken jenes Viktor Goldmann (Joseph von Westphalen war in der Auswahl von Namen für seine Protagonisten stets sehr einfallsreich, vor allem auch was die assoziative Wirkung angeht -- man denke nur an seinen "Harry Duckwitz" im diplomatischen Dienst, andere Beispiele finden sich in seinen Arbeiten, vor allem auch in den "Entrüstungen", zur Genüge ...) vorschnell als oberflächlich, seicht oder gar als rücksichtslos gegenüber anderen oder genüger gesellschaftlichen Forderungen abtun, aber genau das Gegenteil scheint mir hier der Fall zu sein: Viktor schreibt eben gerade nicht für das, was der Markt, was die Öffentlichkeit verlangt, sondern -- wenn man so will -- eher aus egozentrischer Motivation, also aus einer Art von Ich-Bezogenheit geleitet. Daß dabei sein Motiv auch das Geldverdienen ist, dürfte ihn freilich dennoch immer zumindest etwas auf den Markt schielen lassen, der dafür ja bekanntlich hinreichend Nachfrage zeigt. Mir erscheinen da allerdings jedoch seine Orientierung an naheliegendsten menschlichen Bedürfnisse zumindest ehrlicher (und akzeptabler) als dieses Reiten auf den jeweiligen Mainstream-Wellen und der vielfach betriebenen Praxis der Politischen Korrektheit. Man kann sicherlich füglich darüber streiten, hinter welchen Motiven sich die größere Verlogenheit verbirgt. Meine Antwort ist da eindeutig: weniger Fremdbestimmung, Abstand zu externalen (vermeintlichen oder tatsächlichen) Forderungen. Gleichwohl und unbestritten: jegliches schriftstellerische Tun ist immer auch politisch (dies zumindest in einem weiten Sinne), was das Ziehen einer eindeutigen Trennlinie unmöglich macht.
... auch diese Seite wird vielleicht irgendwann weiter gestaltet ...
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